So ein Nachwuchsturnier beginnt eigentlich schon lange vor dem eigentlichen Termin. Die Kinder müssen nicht nur „richtig Rugby“ spielen lernen, es müssen auch Fahrgemeinschaften gebildet, kurzfristige Absagen, Zusagen, Änderungen und fehlender Mundschutz organisiert werden. Hier ein etwas anderer Spielbericht:
In der Vorbereitung stöhnten nicht nur die Jugendlichen über unsere geplante Abfahrtszeit: am 22. April 2023, 7.30 Uhr Treffen auf dem Platz in Stahmeln, um die Kolonne Richtung Dresden in Gang zu setzen. Aber wir wollen ja pünktlich vor Ort sein, uns rechtzeitig anmelden und uns auch ein wenig akklimatisieren, bevor es auf den Platz geht. Kurzfristig (1 Tag vor Turniertermin) kam die Info: In Dresden wird eine Stunde später gestartet. Also nochmal alle informieren. Die Freude über die zusätzliche Stunde Schlaf war trotzdem groß. Beim Treffpunkt am Verein in Stahmeln teilt einer der Jugendlichen seiner Trainerin mit, dass er noch schnell seinen Mundschutz anpassen muss. Gut, dass wir uns im Verein treffen. Dort steht der Wasserkocher immer bereit. Zur Not gibt es auch einen Mundschutz zu kaufen.
Trotz des ungeplanten Zwischenfalls fuhren wir pünktlich los. Schon auf der Hinfahrt gab es das erste kleine Highlight. Eines der Mädchen hatte die Aufregung, die Blaubeeren, die Physalis oder den Fahrstil der Trainerin nicht gut vertragen, klagte über Übelkeit und plötzlich über „ich hab da schon was im Mund“. Zum Glück gab es eine Notfall-Plastiktüte, die dem Kind schnell gereicht werden konnte. Zielsicher und geruchsarm landete das Unverdaute im Beutel.
In Dresden angekommen, dauerte es eine Weile, bis wir uns alle gefunden hatten. Die Sportanlage ist einfach unverschämt groß. Ein Junge aus der U8 war schon der Verzweiflung nahe, weil Mundschutz und Stollenschuhe sicher verpackt im Rucksack zu Hause vergessen wurden. Nach kurzer Rücksprache mit den Eltern stand fest: Das Kind ist noch im Vollbesitz seines Milchgebisses und man kann es ruhig mal anziehen.
Bei herrlichem Sonnenschein starteten die Teilnehmer*innen gegen 11.00 Uhr mit einem gemeinsamen Warm-Up, geleitet von Sascha.
Unser RCL U14 mit 4 zuverlässigen Spielern fand sich in einer Spielgemeinschaft mit den Scorpions, unserem anderen Leipziger Rugbyverein, wieder. In den Spielen gegen Erfurt und die Spielgemeinschaft aus den Gastgebern und Gera gab es für den einen oder anderen gute Aktionen. Mit einem soliden 3. Platz beendete unsere Leipziger Spielgemeinschaft das Turnier. Erfurt – als einzige Mannschaft in dieser Altersklasse mit komplettem Kader – konnte den 1. Platz mit nach Hause nehmen, gefolgt von Dresden/Gera auf Platz 2.
Auch in der U12 kämpften die beiden Leipziger Teams gemeinsam gegen die Spielgemeinschaft Gera/Jena (1. Platz) und Dresden (3. Platz) um das mittlere Treppchen. Vom RCL waren immerhin 5 starke Spieler vertreten. Luca hatte am Samstag sogar seine Turnierpremiere.
In der U10 konnten wir als eigenes komplettes Team auftreten. Aus Mangel an gegnerischen Mannschaften spielten wir dreimal gegen die Spielgemeinschaft Dresden/ Scorpions. Während die ersten beiden Spiele recht eindeutig ausgingen (unsere U10 gewann), wurde es im letzten Spiel noch einmal spannend: Bis kurz vor Ende stand es unentschieden. Doch ein eigentlich völlig erschöpfter Rio setzte in letzter Sekunde noch zum entscheidenden Versuch an –mit Erfolg (was auf der Rückreise mir Rückwärtsessen seinerseits quittiert wurde.)
Besonders freuen wir uns auf die ersten Versuche im Turnier von Fritz und Janós, die trotz ihres Alters (beide 7 Jahre) nicht nur laufstark und wenig sind, sondern auch angstfrei JEDEN Gegner aus dem Weg räumen –selbstverständlich regelkonform. Dies überwachte ein außergewöhnlich fähiger Schiedsrichter, der hier noch lobend erwähnt werden muss. Jonathan bemerkte alles, unterbrach, wenn es angemessen erschien und erklärte den Kids immer, was sie in der Situation falsch gemacht habe. Ein großes Lob für diese Umsicht, Aufmerksamkeit und das Einfühlungsvermögen.
Vielen Dank auch an Dresden für die Ausrichtung des Turniers, die Eltern, die wie immer zuverlässig für Transport und Unterstützung sorgten und natürlich unseren Nachwuchs, auf den wir immer sehr stolz sein können.