Teil 8: 1933 bis 1945 – Rugby in Leipzig und die SA – ein noch ungeschriebenes Kapitel

Rugby in Leipzig: Wie alles begann, wie es gespielt wurde und was es heute für die Messestadt bedeutet

Von Lars Wochatz

 

Teil 8: 1933 bis 1945 –  Rugby in Leipzig und die SA – ein noch ungeschriebenes Kapitel

 

Die Sturmabteilung galt als paramilitärische Kampforganisation der NSDAP. Die SA war stark an der Reichspogromnacht im November 1938 beteiligt. Was hat diese Organisation mit Rugby und was mit Rugby in Leipzig zu tun?

Der letzte Deutsche Rugbytag vor dem Zweiten Weltkrieg fand in Leipzig statt. Am 06.Mai 1933 trafen sich die Rugbyvereine am Johannisplatz im Hotel „Sachsenhof“ um den 35. Deutschen Rugbytag zu begehen. Der Mitteldeutsche Rugby-Fußball-Verband stellte hier folgenden Dringlichkeits-Antrag:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesem Antrag wurde stattgegeben. Es hat den Anschein, dass in Leipzig diese Werbung großen Erfolg hatte. Rugby sollte den Mut fördern und die jungen Männer fit machen. In Leipzig war die SA Brigade 35 stationiert. In dieser Brigade nahmen mehrere Standarten das Rugbytraining auf. Bekannt ist die Aufnahme der Sportart von den Standarten 106 und 107.  

Leiter der SA Brigade 35 war ein gewisser Ludwig Fichte. Ernst Ludwig Fichte ist dem Leipziger Rugby als Begründer der ersten Rugbymannschaft in Leipzig bekannt. (Mehr zu Ludwig Fichte im nächsten Bericht)

Die Verstrickungen des Leipziger Rugbys mit der SA zeigt sich auch bei der Ausrichtung des Osterturniers in Leipzig. 1934 fand zur Eröffnung des Turniers ein „Werbemarsch“ statt. In der Deutschen Rugby Zeitung heißt es: „Welch großes Interesse Polizei und SA. dem Rugby entgegenbringen, mag auch daraus hervorgehen, daß zu dem Ostersonntag Vormittag durch die Stadt veranstalteten Werbemarsch ein SA.-Musikzug und Marine-SA.-Ehrensturm sowie ein Spielmannszug und eine Hundertschaft der Polizei ‚befohlen‘ waren.“

Sicherlich war es sehr eindrucksvoll diesen Marsch durch Leipzig ziehen zu sehen. Möglich gemacht hat diesen Marsch sicher auch Ludwig Fichte durch seine Kontakte in der SA.

 

Genutzte Literatur und Quellen:

Deutscher Rugby Verband (Hrsg.): Deutsche Rugby-Zeitung. amtliches Organ des
Deutschen Rugby-Verbandes und der Unterverbände. Heidelberg: 1933 und 1934.

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