Spielbericht: Unsere Damen bei der 7er DM

Am Wochenende vom 14./15. Mai 2022 erreichte die Saison der 7er-Damen mit der Deutschen Meisterschaft in Hannover ihren Höhepunkt. Qualifiziert hatten sich in zwei Qualifikationsturnieren insgesamt 12 Teams aus ganz Deutschland. Auch wir Leipzigerinnen hatten es mit einem starken fünften Platz geschafft und machten uns als einziges Team unserer Division auf den Weg zu den Gastgeberinnen vom SC Germania List. Gemeinsam mit Coach Nugget sowie Jana und Sarah als Support und Unterstützung aus der Männermannschaft von AJ, Andre und Marcus reisten wir mit zehn Spielerinnen motiviert, aber auch mit realistischen Vorstellungen in die niedersächsische Hauptstadt. Schon mit dem Erreichen des Qualifikationsturniers hatten wir uns selbst für eine sich stetig steigernde Leistung belohnt. Umso größer war also die Freude, dass wir unser Können nun auch bei der Deutschen Meisterschaft unter Beweis stellen durften – und so auch in Spielen gegen die besten Teams Deutschlands wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.

Gespielt wurde an Tag 1 in drei Pools. So standen uns Begegnungen mit den Gastgeberinnen, dem RK03 Berlin und dem RSV Köln bevor.

Gleich im ersten Spiel standen wir den Mädels des SC Germania List gegenüber. Die leistungsstarken Gegnerinnen hatten sich in ihrem Qualifikationsturnier den zweiten Platz gesichert und starteten durch Heimvorteil und jubelnde Fans stark motiviert in die erste Halbzeit. So ging es gleich sehr druckvoll los, sodass sich Nervosität breit machte. Angriffszüge konnten nicht zu unserer Zufriedenheit umgesetzt werden und Fehler wurden von unseren Gegnerinnen sofort gnadenlos bestraft. Eine inkonsequente Verteidigung und die für uns leider noch typische Ankommensphase im ersten Spiel des Tages ergab am Ende einen Punktestand von 43:0 für die Hannoveranerinnen.

Doch schon im zweiten Spiel konnten wir gefasster auftreten. Mit dem RK03 Berlin spielten wir also wieder gegen ehemalige Liga-Kolleginnen und auch gegen einen Gegner, dem wir uns beim Quali-Turnier in Berlin 41:10 geschlagen geben mussten. Bei diesem Aufeinandertreffen in Hannover konnten wir zwar den Sieg (noch) nicht für uns verbuchen, die Punktedifferenz aber erheblich verkleinern. Nach einem guten Start für uns tat sich dann doch die erste Lücke für die Berlinerinnen auf und der RK legte zum 5:0 im Malfeld ab. Doch schon eine schöne Passstaffette auf Leipziger Seite später und gutem Support von Conni und Paula konnte Paula eine Lücke in der Berliner Verteidigung aufreißen und den direkten Gegenversuch legen. Durch die gelungene Erhöhung gingen wir damit sogar kurzzeitig in Führung. Es folgte ein spannendes und faires Spiel, in dem wir bis zur letzten Sekunde kämpften. Einmal noch konnte Paula im gegnerischen Malfeld einlaufen. Doch auch der RK wusste es, unsere Fehler sofort in den eigenen Vorteil zu verwandeln und so stand es am Ende 22:12 für die Damen aus Berlin.

Im dritten und letzten Spiel des ersten Tages sammelten wir noch einmal alle Kräfte, um uns den Kölsche Mädcher vom RSV Köln entgegenzustellen. Die Domstädterinnen hatten zuletzt 2019 die Deutsche Meisterschaft gewonnen erwiesen sich folgerichtig als starke Gegnerinnen, bei denen uns in der ersten Hälfte noch kein Durchbruch gelang. In der zweiten Hälfte konnten wir nach einem eigenen starken Gedränge den Ball jedoch gezielt auf Paula spielen, die einen tollen Lauf ins Malfeld hinlegte und die ersten Punkte für uns holte. Leider sollte es bei diesen sieben Zählern für die Leipziger Seite bleiben. Die starke Kölner Mannschaft gewann 29:7. Damit ging der erste Tag der Deutschen Meisterschaft mit drei verlorenen Spielen zu Ende. In diesen drei Spielen konnten wir aber dennoch zeigen, dass wir uns die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft verdient hatten. Bereits an dieser Stelle möchten wir uns bei Franzi und Celina aus Potsdam bedanken, die uns das ganze Wochenende als Pool-Spielerinnen unterstützt haben. Nicht viele Teams reisen „unvollständig“ zur DM. Wir Leipzigerinnen sind daher mehr als dankbar, dass es Teams gibt, die noch zusätzliche Spielerinnen mitbringen, um dann bei anderen Mannschaften auszuhelfen. Und diese Unterstützung endet nicht am Spielfeldrand. Ob beim Anfeuern oder Wassertragen – auch hier konnten wir uns des gesamten Potsdamer Teams sicher sein. Ein großes Kompliment geht an dieser Stelle auch an Celina, die ihre ersten Turniererfahrungen mit uns sammeln durfte. Herzlich willkommen beim schönsten Sport der Welt!

Zurück zum Eigentlichen: Tag 2 hielt für uns noch zwei Spiele bereit. Wir fanden uns gemeinsam mit den Teams der SG Götticorns, SV StuSta Freimann und dem Münchener RFC im Kampf um die Platze 9 bis 12 wieder. Zuerst ging es für uns gegen die Götticorns auf den Platz. Hatten wir diese beim Quali-Turnier noch souverän mit 41:12 schlagen können, stellte sich uns nun eine viel härtere Aufgabe. Die Damen der Götticorns waren motivierter denn je und lieferten sich mit uns einen gnadenlosen Kampf. Letztendlich mussten wir uns 20:10 geschlagen geben.

Im letzten Spiel ging es damit „nur“ noch um Platz 11. Für uns ging es um viel mehr. Es war das letzte Spiel der Saison für uns. Und nie zuvor hatten wir so viel Support an der Seitenlinie bei einem Auswärtsturnier gehabt. Daher hier auch ein riesiges Dankeschön an alle Freundinnen und Freunde, Eltern und Großeltern, Geschwister, entfernte Verwandte, ehemalige und zukünftige Spielerinnen, die sich auf teils weite Reisen nach Hannover begeben haben, um uns spielen zu sehen und dabei zu sein. Das bedeutet uns sehr viel und zeigt einmal mehr, was für eine großartige Familie die Rugbyfamilie ist.  

Das finale Spiel für uns hielt mit dem SV StuSta Freimann die Damen aus München bereit, welche bei unserem Quali-Turnier einen starken dritten Platz erspielt hatten. Doch schon in den ersten Minuten des Spiels konnten wir Leipzigerinnen unsere Stärken ausspielen. Nach einem Gedränge ging der Ball auf Paula, die mit einem schönen Hand-Off den Durchbruch durch die gegnerische Verteidigungslinie schafft. Mit einem schönen Passspiel über Elli auf Nadja gelangt der Ball ins Malfeld und Leipzig kann mit sieben Zählern in Führung gehen. In der ersten Hälfte ist das Spiel jedoch sehr ausgeglichen, sprich ein harter Kampf. Doch die Leipziger Verteidigung hielt und konnte sich noch vor dem Halbzeitpfiff den Ball zurückerobern und durch die schnellen Beine und sicheren Pässe von Pia auf Elli auf Nadja zum 12:0 erhöhen.

Die zweite Hälfte war wohl für die Unterstützer:innen an der Seitenlinie mindestens genauso anstrengend wie für die Mädels auf dem Platz. Zwei gelbe Karten wegen gefährlichen High-Tackles sorgten dafür, dass wir zweimal in Unterzahl den hartnäckigen Durchbruchsversuchen der Münchnerinnen standhalten mussten. Auch kurz vorm eigenen Malfeld zeigte sich hier die über die gesamte Saison und vor allem die letzten Tage gesammelte Erfahrung in Sachen Ruhe bewahren und auf sichere Tackles und gute Kommunikation vertrauen. Highlight der zweiten Halbzeit für unser gesamtes Team war aber sicherlich der Versuch unserer Spielerin Pia. Pia hatte mit der DM erst ihr zweites Turnier mit uns und hatte sich schon durch starke Tacklings und ambitionierte Verfolgungssprints nicht nur unseren sondern auch den Respekt der Zuschauenden erspielt. Umso mehr freuen wir uns, dass sich Pia in unserem letzten Spiel mit ihrem ersten Versuch belohnen durfte. Das Spiel endete 22:0 und wir gingen als geschaffte, aber glückliche Siegerinnen vom Platz.

Damit beenden wir die Rugbysaison 2021/2022 auf dem 11. Platz. Wir sind mehr als gespannt, was die nächste Saison bringt. Vielen Dank an unseren Coach Nugget, der uns nun die erste komplette Saison betreuen durfte. Danke an Jana und Sarah, die uns am Wochenende als Support zur Seite standen. Danke auch an AJ, Andre und Marcus für Warmup, Wassertragen und Motivation! Danke auch an alle, die den Livestream verfolgt und mitgefiebert haben (Looking at you, Fürstenfeldbruck!). Danke auch an unseren Sponsor Dieter Harnecker von GHL – Gröner Harnecker Logistik GmbH für die finanzielle Unterstützung! Wir begeben uns jetzt in das Sommertraining und feilen weiter an unseren Skills. Wir freuen uns jetzt schon auf den Saisonstart im September.

Es spielten: Hilde Becker, Nadja Chawaf (2), Pia Fischbach (1), Conni Gottschick, Alina Kluge, Elli Portsch, Andrea Relius (1), Emma Schmiedek, Paula Schult (5), Sophie Tomoscheit

Als Poolspielerinnen: Franzi und Celina vom USV Potsdam

Trainer und Support: Gordon Chiu, Jana Geburt, Sarah Boeve, Andre, AJ, Marcus

Die Ergebnisse im Überblick

Pl.

Mannschaft

Sp.

Pkt

Spielpunkte

1

Heidelberger RK

1

20

0

:

0

0

2

SC Germania List

1

18

0

:

0

0

3

SC Neuenheim

1

16

0

:

0

0

4

TSV Handschuhsheim

1

14

0

:

0

0

5

USV Potsdam

1

12

0

:

0

0

6

RK 03 Berlin

1

10

0

:

0

0

7

RSV Köln

1

8

0

:

0

0

8

SG Darmstadt/Mainz

1

6

0

:

0

0

9

München RFC

1

4

0

:

0

0

10

SG Götticorns

1

3

0

:

0

0

11

RC Leipzig

1

2

0

:

0

0

12

SV StuSta Freimann

1

1

0

:

0

0

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