Spielbericht 2. Turnier der Deutschen 7er Liga, Division Süd-Ost – Leipzig
Am 1. Oktober 2022 fand das zweite Turnier der Deutschen Frauen 7er Liga, Division Süd-Ost statt. Die Rugby Damen Leipzig empfingen Teams aus Jena und Potsdam sowie die beiden Spielgemeinschaften Halle-Magdeburg und SGö BrunSch (Göttingen, Braunschweig, Schaumburg, Hannover). Das Team aus Dresden konnte leider nicht als ganze Mannschaft anreisen. Die vier motivierten Dresdnerinnen standen damit aber als Poolspielerinnen zur Verfügung. Wie schon beim letzten Turnier durften wir Leipzigerinnen daher Ronja und Martha in unserem Team aufnehmen. Außerdem stieß noch Katha von Potsdam zu uns. So konnten wir mit einem Kader von insgesamt zehn Spielerinnen in das Turnier starten.
Unser erster Gegner waren die Damen vom USV Jena. Es erwartete uns ein spannendes und ausgeglichenes Spiel. Vor allem am Anfang musste die Leipziger Verteidigung noch etwas an den Tackles feilen. Bei Dauerregen war zwar der Boden schön weich, allerdings war es so auch schwieriger, den Ball zu kontrollieren. Wir konzentrierten uns also darauf, den Ballbesitz zu behaupten, um so eine erneute Niederlage gegen Jena zu verhindern. Als erstes konnte Andrea mit einem gezielten Laufweg die Jenaer Verteidigung durchbrechen und die Leipzigerinnen konnten sich in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Auch wenn die nächsten Spielphasen nicht mit einem Versuch belohnt werden konnten und Jena mit einem Versuch vorn lag, gaben wir dennoch nicht auf. Die zweite Hälfte war geprägt von starken Gedrängen, die aufgrund der Wetterverhältnisse häufiger als sonst stattfanden. Auch kam es immer wieder zu stark umkämpften Rucks. Schließlich konnte sich Paula auf außen etwas Freiraum erlaufen. Sie wurde zwar noch auf der Malfeldlinie getackelt, doch der Versuch war gelegt und auch die Erhöhung saß sicher. Leipzig ging also mit zwei Zählern in Führung. Conni konnte diese Führung kurz vor Ende der zweiten Halbzeit noch weiter ausbauen. Sie nutzte eine der seltenen Lücken in der Jenaer Verteidigung und konnte mit einem entschlossenen Sprint im Malfeld ablegen. Paula verwandelte die Erhöhung in zwei weitere Punkte und so endete unser erstes Spiel 14:5.
Im zweiten Spiel trafen wir auf die SGö BrunSch. Das Wetter meinte es immer noch nicht allzu gut und so bot auch dieses Spiel viele Gelegenheiten für Gedränge. Nach einem Scrum in der gegnerischen Hälfte konnte der Ball trotz Regen sicher einmal durch alle Hände durchgespielt werden. Unsere Ecke Luise, die am Samstag erst ihr zweites Turnier überhaupt spielte, konnte den Ball sicher entgegennehmen und sich auf den letzten Metern ins Malfeld gegen die Gegnerinnen durchsetzen. Damit sorgte sie nicht nur für eine frühe Führung für Leipzig, sondern legte auch ihren allerersten Versuch in der Frauenliga. In der ersten Halbzeit sollten noch zwei weitere Versuche für den RCL folgen. Beide Male konnte sich Paula mit aggressiven Läufen und einer effektiven Handabwehr ins Malfeld der SG vorarbeiten. So ging es mit einem Zwischenstand von 19:0 in die Halbzeitpause. Direkt zu Beginn der zweiten Hälfte war wieder eine entschlossene Verteidigung gefragt. Ein gefährlicher Angriff von Nr. 23 der SG konnte von Paula verhindert werden. Dank einer stabilen Defense-Leistung des gesamten Teams und vielen sicheren Tackles kam es nicht zu weiteren Durchbrüchen. Aufgrund von Handlingproblemen war der Ball nun aber öfter auf dem Boden als in den Händen. Doch auch hier gelang es uns, einen kühlen Kopf zu bewahren und das Chaos für uns zu nutzen. Noch drei weitere Male konnten wir Versuch und Erhöhung für uns verbuchen und beendeten das Spiel mit 40:0.
Das dritte Spiel wurde von Spielerinnen und Fans an der Seitenlinie gleichermaßen mit Spannung erwartet. Die Damen vom USV Potsdam hatten uns das letzte Mal mit einer Punktedifferenz von nur einem Versuch geschlagen. Ziel war es also, mindestens gleichzuziehen, wenn nicht sogar ein bis zwei Punkte mehr zu erreichen. Die erste Halbzeit über wirkte dieses Ziel auch mehr als realistisch. Noch in der ersten Minute konnte durch einen Durchbruch von Sophie die gegnerische Defense überwunden werden und mit einem gezielten Pass auf Paula landete der Ball im Malfeld. Auch den zweiten Versuch des Spiels legten wir Leipzigerinnen und erarbeiteten uns eine 12:0-Führung, die auf Mehr hoffen ließ. Trotz solider Tackleleistung des gesamten Teams taten sich jedoch immer wieder Lücken in unserer Verteidigung auf. Die Damen vom USV Potsdam nutzten ihre schnellen Beine und ließen uns ein ums andere Mal hinter sich. So endete das dritte Spiel mit 12:43. Das Ziel für das nächste Aufeinandertreffen in zwei Wochen steht also schon fest.
Unser viertes und letztes Spiel war auch das letzte Spiel des Tages. Die Damen aus Halle und Magdeburg standen uns gegenüber und waren genauso bereit wie wir, um noch einmal alle verbliebenen Kraftreserven zu aktivieren. In diesem Spiel kam auch wieder Poolspielerin Katha zu uns, die im Spiel gegen Potsdam pausiert hatte. Die Pause war offensichtlich genau richtig. Insgesamt viermal lief sie ins gegnerische Malfeld ein. Dabei wurden die Versuche oft durch gute Läufe und schnelle Pässe zwischen Paula und Sophie vorbereitet. Sowohl Emma als auch Paula ziehen teils bis zu drei Verteidigerinnen auf sich und reißen so effektiv Lücken in die gegnerische Verteidigungslinie. Es macht sich bemerkbar, dass der Regen aufgehört hat und wir wieder wie gewohnt durchpassen können. Lediglich einmal gelingt es der SG Halle Magdeburg, unsere Verteidigung zu durchbrechen. Wir beenden das Spiel schließlich mit 43:5.
Damit haben wir uns im Vergleich zum letzten Turnier um einen Treppchenplatz nach oben geschoben. War es beim Turnier in Dresden noch Platz drei hinter Jena und Potsdam, haben wir uns nun beim Heimturnier den zweiten Platz hinter Turniersieger Potsdam gesichert.
Schon in zwei Wochen steht am 15. Oktober 2022 das dritte Turnier dieser Saison der 7er Liga in Nordsehl an. Darauf folgen dann im nächsten Jahr die überregionalen Turniere. Wir sind gespannt, welche spannenden Begegnungen dort auf uns warten.
Vielen Dank an alle angereisten Teams und Poolspielerinnen! Bedanken möchten wir uns auch bei unserem Schiedsrichter-Duo sowie den Linienrichtern.
Dass so ein Turniertag ohne viele fleißige Hände im Hintergrund nicht stattfinden kann, ist natürlich auch klar. Daher hier nochmal ein großes Dankeschön an alle Helfer:innen, die hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Sei es am Verkauf oder Grill, als Spielleitung oder bei der musikalischen Umrahmung, der Vorbereitung und Planung, dem Kuchenbacken und Salatevorbereiten – ohne euch wäre so ein grandioser Rugbytag nicht möglich gewesen. Danke auch an unsere beiden Physios, die teils sehr kurzfristig eingesprungen sind, um uns und alle angereisten Spielerinnen zu betreuen. Danke an alle Gäste an der Seitenlinie, die sich vom idealen Rugbywetter nicht haben abhalten lassen und trotzdem aus voller Kehle angefeuert haben. Frauenrugby ist (noch) ein verhältnismäßig kleiner Sport. Umso schöner zu sehen, wie groß die Gemeinschaft ist. Vielen Dank für einen rundum gelungenen Tag!
Es spielten: Luise Doms-Grimm (1), Conni Gottschick (1), Elli Portsch, Andrea Relius, Emma Schmiedek, Paula Schult (11), Sophie Tomoscheit
Als grandiose Poolspielerinnen: Ronja und Martha von Dresden, Katha von Potsdam (4)
Trainer: Gordon Chiu
Die Ergebnisse:
USV Potsdam – SG BrUnSch 33:0
USV Jena – RC Leipzig 5:14
USV Potsdam – SG Halle/Magdeburg 45:5
RC Leipzig – SG BrUnSch 40:0
SG Halle/Magdeburg – USV Jena 5:29
USV Jena – USV Potsdam 5:24
SG BrUnSch – SG Halle/Magdeburg 0:25
USV Potsdam – RC Leipzig 43:12
USV Jena – SG BrUnSch 34:0
SG Halle/Magdeburg – RC Leipzig 5:43