Am 9. Oktober 2021 hatten die Damen vom USV Rugby Jena zum Turnier in die schöne Stadt an der Saale geladen. Gefolgt waren der Einladung neben den Leipzigerinnen auch die Teams aus Würzburg, Nürnberg und die SG Dragonettes, bestehend aus Halle, Hersbruck und Lauf. Die SG Bamberg/Bayreuth reiste leider nicht als eigenes Team an, unterstützte aber die Dragonettes. Daher waren es wie schon beim letzten Turnier fünf startende Teams und es wurde im bekannten „Jeder-gegen-Jeden“-Modus gespielt.
Leipzig war mit einem starken Squad angereist. Mit sieben hoch motivierten Spielerinnen starteten wir wesentlich besser aufgestellt als noch beim letzten Turnier. Außerdem befand sich mit Paula Schult eine „neue“ Spielerin unter den Leipzigerinnen. Paula ist von der Jugend nun zur Damenmannschaft gewechselt und wir freuen uns, dass sie von nun an Teil des Teams ist.
Gleich im ersten Spiel des Tages durften wir bei noch nebligen und etwas kühlen Witterungsbedingungen auf den Jenaer Rasen. Um ein wenig Auswechselmöglichkeiten zu haben, wurden wir dabei von den drei Poolspielerinnen Sabrina, Tina und Verena unterstützt. Uns gegenüber standen die Dragonettes. Schon mit dem ersten Ankick konnten wir zeigen, was wir uns für diesen Tag vorgenommen hatten: Beweisen, was wir können. So konnte Elli den Kick der Gegnerinnen sicher in Empfang nehmen und durch einen klugen Laufweg direkt eine Lücke kreieren. So war noch keine ganze Minute gespielt und Leipzig hatte durch Elli bereits die ersten Zähler auf der Punktetafel. Nun durften wir ankicken.
Ein schöner, weiter Kick von Hilde drängte die SG damit schon vor der ersten Ballberührung weit zurück in deren 22. Der gute Druck der Leipziger Verteidigung führte dazu, dass wir uns schon bald nur noch fünf Meter vorm gegnerischen Malfeld befanden. Hier konnte im Ruck der Ball von Hilde erobert werden, die schließlich unter den Stangen ablegte. Besonders freut uns, dass Paula bereits in der ersten Halbzeit des ersten Spiels ihr Können nicht nur beim Tacklen und Laufen unter Beweis stellte, sondern sich direkt mit einem eigenen Versuch belohnen konnte. Und es sollte nicht der letzte für diesen Tag gewesen sein.
Nach einem verletzungsbedingten Wechsel wurden die Spielerinnen auf dem Feld von Verena unterstützt. Unsere Co-Kapitänin Sophie assistierte nun nicht weniger tatkräftig (und lautstark) von der Seitenlinie aus. Nach einem sehr guten Zwischenstand von 25:0 ging es in die Halbzeitpause. Paula, Elli und Verena konnten sich noch das ein oder andere Mal durch die Verteidigungslinie der SG winden und so beendeten die RCL-Damen das erste Spiel mit 53:0. Dieses Ergebnis verdanken wir einer gut organisierten Verteidigung und einem aggressiven Druck nach vorn – sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung.
Im zweiten Spiel trafen wir auf die Damen vom TSV 1846 Nürnberg. Beim letzten Turnier mussten wir uns mit einem eindeutigen 0:42 geschlagen geben. Diesmal sollte es weniger eindeutig ausgehen. Die erste Halbzeit war hart umkämpft, Lücken in der Leipziger Verteidigung wurden gnadenlos ausgenutzt. So stand es kurz vor Ende der ersten Hälfte 10:0 für die Gegnerinnen aus Franken. Als der Schiedsrichter zum letzten Ankick vor der Pause pfiff, ließen wir uns dennoch die Motivation nicht nehmen. „Noch 22 Sekunden“ – so die Aussage des Unparteiischen. Die Nürnbergerinnen kickten, Elli fing und lief mit Conni eine Täuschschere. Der Plan ging auf und genauso auch eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung. So sprintete Elli ins Malfeld und nutzte die letzten Sekunden der ersten Halbzeit optimal aus. Am Halbzeitstand von 5:10 änderte sich auch in den darauffolgenden sieben Minuten nichts. Ein kräftezehrendes Wechselspiel aus Angriff und Verteidigung führte dazu, dass sich diese Halbzeit hauptsächlich im Bereich um die Mittellinie abspielte. Kein Team konnte sich richtig absetzen. Dazu kamen Handlingprobleme und ein Scrum nach dem anderen. Doch auch wenn im Angriff keine weiteren Punkte für Leipzig erzielt werden konnten, so hielt auch die Verteidigung den starken Nürnbergerinnen stand und der Endstand von 5:10 konnte trotz allem als Erfolg verbucht werden – vor allem mit Blick auf das Ergebnis des letzten Aufeinandertreffens.
Pünktlich zum dritten Spiel hatte sich der Nebel gelichtet und die Sonne schien auf den Jenaer Rugbyrasen. Nun standen uns die Gastgeberinnen gegenüber. Im letzten Turnier hatte sich Jena den Turniersieg gesichert. Eine direkte Begegnung vom RCL gegen den USV musste im September leider ausfallen, da wir personell damals zu geschwächt waren. Umso motivierter starteten wir nun also als volle Mannschaft samt drei Pool-Unterstützerinnen in dieses Spiel. Jena konnte zwar direkt nach dem Ankick punkten, doch Leipzig hielt dagegen und glich kurz darauf mit einem eigenen Versuch aus. Es folgte ein anstrengendes und faires Spiel – spannungstechnisch für den Support an der Seitenlinie kaum auszuhalten. So wechselten sich die beiden Teams im Versuche-legen ab und auch die Führung schwankte zwischen den Mannschaften. Schließlich konnten sich die Gastgeberinnen aber mit einem Versuch kurz vor Abpfiff doch noch durchsetzen und das Spiel endete 24:29.
Bei fünf antretenden Teams wartete nun als letzte Aufgabe noch die starke Mannschaft aus Würzburg auf uns. Auch hier ging die letzte Begegnung im September ähnlich wie bei Nürnberg mit einer deutlichen Niederlage für uns Leipzigerinnen aus (0:45). Davon ließen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen. Schon den ganzen Tag über hatten wir eine überzeugende Leistung gezeigt und wollten darauf weiter aufbauen. Die Mannschaft war eingespielt, die Spielerinnen motiviert. Auch wenn die Kondition teilweise nachließ – an Teamspirit und Spielfreude mangelte es nicht. Würzburg konnte zwar zuerst in unser Malfeld einlaufen und 5 Punkte verbuchen. Im Anschluss daran ließ die Leipziger Verteidigung den Würzburgerinnen aber keine Chance mehr. Egal ob kurz vor dem eigenen Malfeld oder in der gegnerischen 22 – die Leipziger Damen spielten konzentriert und aggressiv und konnten sich am Ende mit einem Ergebnis belohnen, dass es so noch nicht gegeben hatte: einem Sieg gegen Würzburg. Mit 22:5 beendeten wir damit das letzte Spiel des Tages.
Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen vermuteten wir uns damit auf dem vierten, vielleicht sogar auf dem dritten Platz. Doch die genaue Punkteauszählung der Spielleitung ergab ein anderes Ergebnis: Wir hatten uns mit einer überzeugenden Leistung den zweiten Platz gesichert. Vielen Dank an dieser Stelle auch an unseren Support Jana, deren Organisationstalent an der Seitenlinie wieder einen großen Beitrag für einen gelungenen Turniertag geleistet hat. Vielen Dank an alle Spielerinnen – insbesondere unsere Pool-Unterstützerinnen! Danke auch an die Schiedsrichter:innen und die Ausrichter:innen vom USV Jena. Wir freuen uns schon auf das nächste Turnier, das am 6. November 2021 auf dem heimischen Grün in Stahmeln stattfinden wird.
Es spielten: Hilde Becker, Conni Gottschick, Alina Kluge, Elli Portsch, Andrea Relius, Paula Schult, Sophie Tomoscheit
Support: Jana Geburt