Teil 5: 1933 bis 1945 – Rugby findet den Weg in die Schulen und wird von den Nationalsozialisten missbraucht

Rugby in Leipzig: Wie alles begann, wie es gespielt wurde und was es heute für die Messestadt bedeutet

Von Lars Wochatz

 

Teil 5: 1933 bis 1945 – Rugby findet den Weg in die Schulen und wird von den Nationalsozialisten missbraucht

Schon 1933 suchten die Rugbytrainer den Weg in die Schule. Studienrat Bruno Gaubner schrieb 1934 in einem Bericht mit dem Titel „Leibesübungen in der Schule des dritten Reiches und der Staatsjugendtag“ über Rugby. Er beschrieb Rugby als das „… mannhafteste Großkampfspiel“, dessen „Einführung in Schulen und Jugendbund (HJ) […] wärmstens zu empfehlen …“ sei. Er begründet diese Aussage damit, dass Rugby „hart und mutig“ macht und es „legt in erhöhtem Grade Grund zu wertvollen Mannestugenden, mag es auch in seinen Kampfformen […] ängstlichen und weichlichen Gemütern nicht behagen. …“.

Diese Empfehlung half. Die Petrischule, das Schillergymnasium und die Thomasschule betrieben Rugbymannschaften. Auch auf der Vereinsebene konnten Erfolge gefeiert werden. Zwischenzeitlich gab es zwischen 5 und 7 Vereine die Rugby spielten. Darunter der SV Wacker, Rudervereine wie z.B. „Neptun“ oder „Sturmvogel“.

Bruno Gaubner hatte auch eine klare Meinung gegenüber dem Frauenrugby. Er erklärt: „Daß dieses Spiel wie jeder Fußballkampf für das weibliche Geschlecht nicht in Frage kommt, ist eine Selbstverständlichkeit“.

Das sich diese Selbstverständlichkeit in Luft aufgelöst hat zeigte sich in Leipzig erst in den 1990er Jahren. In diesen Jahren gründete sich eine Frauenmannschaft im TSV Wahren.

Genutzte Literatur und Quellen:

Gaubner, B.: Leibesübungen in der Schule des Dritten Reiches und der Staatsjugendtag Blatt III. In: Stadtarchiv Leipzig: Akten den Turnunterricht in den öffentlichen Schulen betreffend. (SchuA36) Leipzig: 1934.

Zehn Jahre Rugby in Leipzig. In: Deutscher Rugby Verband (Hrsg.): DRZ Nr. 22 (1933). (Seite 103).

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