Am 12. Oktober 2019 machten sich die Rugby-Damen des RCL auf den Weg nach Nürnberg zum zweiten Turnier der Division Süd-Ost. Wie schon beim letzten Turnier strahlte die Sonne und die Spielerinnen gleich mit.
Besonders freuten wir uns, dass wir mit elf Spielerinnen und somit einem fast vollen Kader gen Süden fahren konnten. Nicht zuletzt lag das an drei neuen Spielerinnen. Helena und Alina absolvierten ihr erstes Turnier überhaupt. Hilde konnte auf Erfahrung beim BRC zurückgreifen und stand nun zum ersten Mal für den RCL auf dem Platz.
Im ersten Spiel durften wir uns direkt dem späteren Turniersieger stellen. Die Mädels vom Würzburger Rugby Klub sorgten mit schnellen Pässen und Beinen dafür, dass wir sofort unsere Defensive unter Beweis stellen mussten. Anders als bei anderen Turnieren mussten wir nicht erst mit einer vernichtenden Niederlage wachgerüttelt werden, sondern konnten direkt von Beginn an gut dagegen halten. Die harte Verteidigungsarbeit der ersten Halbzeit konnte dann auch durch einen Sprint von Elli unter die Malstangen mit einem Versuch belohnt werden. Jana erhöhte und so gab es die ersten Zähler für Leipzig. Leider hatte diese erste Halbzeit bereits einiges an Kräften gekostet. Aufgrund einiger Ausfälle fanden sich in der zweiten Hälfte so aber alle Rookies in das Team ein und bewiesen großen Kampfgeist. Die letzte Aktion – ein Angriff nach vorn von unserem Neuzugang Hilde vorbei an drei Würzburgerinnen – wurde schließlich durch einen Befreiungskick der Gegnerinnen beendet. So mussten wir uns 7:32 geschlagen geben.
Das zweite Spiel gegen die Mädels vom USV Jena war kein Vergleich zu unserem letzten Aufeinandertreffen. Wurden wir beim Heimturnier noch 0:50 von den Gegnerinnen überrumpelt, bot sich in Nürnberg ein ausgeglicheneres Bild. Immer wieder arbeiteten wir uns zum gegnerischen Malfeld vor. In der ersten Hälfte hielt Jenas Verteidigung jedoch allen Durchbrüchen stand. Auch gab es in diesem Spiel das wohl größte Paket zu sehen, das es je in einem 7er- Spiel gab. Da haben die Mädels wahrscheinlich ein bisschen zu viel 15er WM geschaut. Nachdem Nadja in der ersten Hälfte nach einem 60-m-Sprint kurz vor der Mallinie doch noch von den Beinen geholt wurde, schaffte sie es in der zweiten Halbzeit, den Ball ins Malfeld zu bringen. Auch wenn es am Ende 15:5 für Jena stand, zeigt das Ergebnis in die richtige Richtung. Es wurde gekämpft bis zur letzten Sekunde und über weite Teile des Spiels hätte man auch einen anderen Ausgang vermuten können.
Laut Spielplan stand dann nur noch ein Spiel an. Die Plätze 5 und 6 des Turniers wurden zwischen uns und der Spielgemeinschaft Bamberg/Bayreuth ausgespielt. Besonders hervorzuheben ist hier der Versuch unserer Debütantin Helena, die ohne zu zögern auf außen alle Gegnerinnen hinter sich ließ und nach einem 50-m-Sprint im Malfeld ablegte. Auch konnte Jana nach einigen präzisen und geduldigen Pässen das Team durch einen schönen Lauf mit einem Versuch belohnen. In der zweiten Halbzeit war es wieder Nadja, die sich gegen drei Gegnerinnen durchsetzte und erneut punktete. Am Ende ging das Spiel mit 45:15 deutlich für die SG BamBay zu Ende.
Nun hätte man das Turnier aus Leipziger Sicht für beendet erklären können. Doch da sowohl die SG BamBay als auch wir bisher nur 3 Spiele gespielt hatten (alle anderen Teams hatten noch ein viertes zu bestreiten), entstand die Idee eines Freundschaftsspiels. Es gab noch genug motivierte Spielerinnen auf beiden Seiten und auch einige Pool-Spielerinnen hatten noch nicht genug. Gemeinsam mit Tina und Sabrina aus Erfurt und Lene von der SG BamBay sowie Juliana aus Jena stellten wir uns somit nochmal der Spielgemeinschaft. Dieses Spiel konnten wir leider nicht für uns entscheiden. Doch auch hier zeigten harte Tackles und gute Aktionen im Angriff, dass wir noch lange nicht aufgeben. Hauptsache ist, dass wir so viel Rugby spielen können wie möglich. Umso schöner, dass auch die SG BamBay das so sieht und wir so noch ein zusätzliches Spiel durchführen konnten. Das Team findet sich immer mehr zusammen und wir freuen uns jetzt schon auf das letzte Turnier dieses Jahr in Dresden.
Vielen Dank an dieser Stelle den Nürnberger Mädels für die Ausrichtung des Turniers. Nicht nur wettertechnisch blieben keine Wünsche offen, auch der nigelnagelneue Platz bereitete uns schon bei der Erwärmung feuchte Augen. Danke selbstverständlich auch an unsere Trainerin Kerstin und den Support an der Seitenlinie. Und zu guter Letzt: Ein Hoch auf alle unsere Busfahrerinnen!
Es spielten: Hilde Becker, Debbie Bozzato, Nadja Chawaf (2), Jana Geburt (1), Alina Kluge, Helena Nagel (1), Elli Portsch (1), Andrea Relius, Lea Rießen, Emma Schmiedek, Sophie Tomoscheit