RCL-Damen organisierten hochklassiges Divisions-Turnier

Am 14. September 2019 fand bei strahlendem Sonnenschein und somit herrlichem Rugbywetter das erste Turnier der neuen Saison der Rugby-Damen in der Division Süd-Ost statt.

Zum ersten Mal gab es vor dem Turnier nicht das übliche Captains-Meeting, sondern ein Treffen aller Spielerinnen und TrainerInnen. Anlass dafür hatten im Vorfeld stattgefundene Diskussionen gegeben, in denen es um Lehren aus der letzten Saison ging. Vor allem die oft knappe Spielerinnenzahl bei vielen Teams war Thema. Immer weniger Mannschaften hatten in der Vergangenheit mit den erlaubten 12 Spielerinnen aufwarten können. Spielgemeinschaften wurden statt der Ausnahme zur Regel und Pool-Spielerinnen konnten sich vor Anfragen kaum retten.

Auch im ersten Turnier der neuen Saison spiegelte sich diese Problematik wider. Von ursprünglich acht Teams schafften es lediglich fünf auf den Spielplan. Der USV Jena und die Damen aus Würzburg konnten als einzige Mannschaften einen vollen Kader vorweisen. Selbst wir als Gastgeberinnen wuchsen nur dank der Unterstützung von den Hallenserinnen Franzi Becher und Toni Küttner zu einer halbwegs vollen Mannschaft. Auch Nürnberg reiste nicht komplett an. Als fünftes Team fand sich schließlich eine Piratenmannschaft zusammen, die aus motivierten Spielerinnen aus Dresden und Erfurt bestand.

Trotz der oft minimierten Spielerinnenzahl waren sich Spielerinnen, TrainerInnen und Divisionsleitung einig: Hauptfokus liegt darauf, dass möglichst viel Rugby gespielt werden kann. Dank der Piratenmannschaft konnten so auch Spielerinnen aufs Feld, deren Verein keine eigene Mannschaft stellen konnte. Wir hoffen, dass sich dieser Trend nicht weiterentwickelt und wir bald wieder volle Teams und volle Spielpläne haben. Bis dahin bleibt uns, mit Werbung, Mundpropaganda und gutem Beispiel voranzugehen und interessierte Mädels und Frauen für unseren Sport zu begeistern. Ein Turnier auf heimischem Rasen bei 17 °C und Sonnenschein scheint da doch genau das Richtige zu sein.

Punktetechnisch sah es für uns Leipziger Rugbydamen leider nicht so sonnig aus. Im ersten Spiel gegen den USV Jena schliefen wir noch und mussten uns erst langsam wieder bewusstwerden, wie das mit dem Rugbyspielen eigentlich geht. Ein deutliches 50:0 für die späteren Sieger des Turniers sorgte jedoch nicht dafür, dass wir mit eingezogenen Köpfen ins nächste Spiel starteten. Gegen das Team vom TSV 1846 Nürnberg konnte zwar wieder kein Sieg erzielt werden, doch spiegelte das Ergebnis von 39:0 eine wesentlich entschlossenere Verteidigung wider. Gute Aktionen des Angriffs konnten leider nicht mit Punkten gekrönt werden. Aber schon im nächsten Spiel gegen die Piraten wurden die Lücken nicht nur gesehen, sondern auch genutzt und zu Versuchen umgewandelt. Einmal war es Lea Rießen, die zwar erst ihr zweites Rugbyturnier überhaupt bestritt, aber dennoch zielstrebig die gegnerische Linie attackierte und die ersten Punkte für Leipzig erzielte. Unseren zweiten Versuch für dieses Turnier legte Nadja Chawaf, die eine Lücke in der Defensive zu nutzen wusste und mittig unter den Goalstangen ablegte. Die Erhöhung kickte sie selbst und konnte uns so zu einem Endstand von 12:24 verhelfen. Zwar wieder kein Sieg, aber eine weiter gesteigerte Leistung. Im letzten Spiel gegen den Würzburger Rugby Klub zeigten sich die schwindenden Kräfte – drei Spielerinnen mussten verletzungsbedingt komplett aussetzen –, allerdings tat das dem Kampfgeist zumindest in der ersten Hälfte keinen Abbruch. Immer wieder spielten sich einzelne Spielerinnen im Angriff nach vorn, doch am Ende fehlte der Support, um bis ins gegnerische Malfeld zu gelangen. Der Endstand von 41:0 für die Gäste aus Unterfranken hätte mit ein paar Punkten für uns natürlich schöner ausgesehen. Am Ende hatten die Kräfte dann aber nicht mehr gereicht. Doch auch die Würzburger Kapitänin bedankte sich beim Sportgruß nach dem Spiel für das anstrengende Spiel. Ganz so leicht hatten wir es den Gegnerinnen also nicht gemacht.

Das Heimturnier beendeten wir somit auf dem 5. Platz, mit ordentlich Motivation und Ehrgeiz für das nächste Turnier am 12. Oktober in Nürnberg.

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle unseren Gast-Spielerinnen Toni und Franzi, ohne die unser Team doch recht dezimiert ausgesehen hätte. Auch haben wir uns sehr gefreut, Emma Schmiedeck aus dem RCL-Nachwuchs im Team zu begrüßen, die bei diesem Turnier erstmals für eine Damenmannschaft spielte. Wir danken außerdem allen helfenden Händen, die uns bei der Ausrichtung des Turniers geholfen haben. Allen voran unserem Platzwart Ingo und den Gymnastik-Damen, die sich wie gewohnt wunderbar um unsere Gastmannschaften gekümmert haben. Ein großes Dankeschön auch an Sven Paukstat und Frank Urbansky vom Vorstand des RCL, die von Beginn des Turniers an unterstützend an der Seitenlinie, am Mikrofon und am Fotoapparat dabei waren. Danke auch für die Unterstützung vom Männerteam fürs Tapen, den Verkauf und die Hilfe als Linienrichter.

Danke selbstverständlich auch an unsere Trainerin und den Support an der Seitenlinie: Kerstin Stechemesser, Marleen Buschmann, Katharina Ulbrich, Regina Schreiber, Nora Mehl

Es spielten: Franzi Becher, Debbie Bozzato, Nadja Chawaf (1), Jana Geburt, Toni Küttner, Elli Portsch, Andrea Relius, Lea Rießen (1), Dalila Rodrigues, Emma Schmiedeck, Sophie Tomoscheit

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