Am 12. April 2025 machten sich die RCL-Damen frühmorgens auf den Weg zum ersten überregionalen Qualifikationsturnier in Erfurt. Neben uns waren sieben weitere starke Teams aus den Divisionen Ost und Südwest vertreten – darunter bekannte Gesichter wie der RK03 Berlin oder die SG Mainz. Unser Turniertag begann mit ordentlich Rückenwind: Mit acht Leipzigerinnen, unserem Trainerteam Nora und Nugget sowie einer bestens aufgelegten Supportcrew im Gepäck rollten wir durch den Morgennebel nach Thüringen.
Vor Ort wurden wir herzlich empfangen – und durften dankenswerterweise mit drei Erfurter Spielerinnen unseren Kader auffüllen. In unserer Gruppe warteten keine leichten Aufgaben: Mit dem RK03 Berlin, der SG Nürnberg/Würzburg und der SG Mainz trafen wir auf Teams mit viel Tempo und Erfahrung. Trotzdem: Wir waren bereit. Motiviert, konzentriert und mit jeder Menge Teamgeist ging es direkt ins erste Spiel gegen die Damen vom RK03.
RK03
Ein Team, das wir gut kennen und das mit Tempo und starker Defense aufwartet. Die Berlinerinnen machten von Anfang an Druck und zwangen uns tief in unsere eigene Hälfte. Conni verschaffte uns mit einem klugen Befreiungskick kurzzeitig Luft. Ein echtes Highlight setzte Lilly, die nach einem gefangenen Ankick gleich drei Verteidigerinnen aussteigen ließ und wichtige Meter machte, bevor sie kurz vor der gegnerischen 22 ins Aus gedrängt wurde. Auch Emma E. konnte nach einem schnell gespielten Straftritt von Andrea kurz durchbrechen, wurde jedoch früh gestoppt. Trotz mutiger Aktionen fanden wir nicht ins Spiel. Die Berlinerinnen nutzten nahezu jede Chance und trugen insgesamt viele Versuche mit mehreren Erhöhungen ins Malfeld. Auch wenn wir uns am Ende mit 0:46 geschlagen geben mussten, gaben wir zu keinem Zeitpunkt auf: Lotta jagte bis zum Schluss eine Berliner Spielerin über das ganze Feld und setzte sie im Malfeld nochmal richtig unter Druck. Ein Spiel mit klarem Ergebnis – aber auch mit wichtigen Momenten, aus denen wir viel für den Turniertag mitnehmen konnten.
SG Mainz
Im zweiten Spiel trafen wir auf die SG Mainz – ebenfalls ein altbekannter Gegner mit viel Erfahrung und Spielstärke. Schon früh wurde klar, dass auch diese Partie kein Selbstläufer werden würde. Die Mainzerinnen spielten schnell über die Außen und konnten dadurch früh die ersten Punkte erzielen. Emma K. setzte direkt ein kämpferisches Zeichen und brachte mit zwei starken Tackles hintereinander ordentlich Druck ins Spiel. Auch im weiteren Verlauf hielten wir dagegen, mussten aber mehrere Versuche hinnehmen, da Mainz immer wieder Lücken in unserer Defensive fand und diese konsequent nutzte. Ein echtes Highlight setzte unser Scrum: Wir schoben Mainz deutlich zurück und Milla legte direkt nach, indem sie den gegnerischen Scrum-Half energisch tackelte. Trotz dieser starken Phase fanden wir insgesamt schwer ins Spiel. In der zweiten Halbzeit gelang es uns, besser in unsere Abläufe zu kommen. Conni fing den Ankick sicher und machte wichtige Meter, unterstützt von Lilly und Emma K., die sofort zur Stelle waren. Nach mehreren gut gespielten Phasen verloren wir den Ball jedoch am Ruck – ein Moment, den Mainz direkt in einen weiteren Versuch verwandelte. Trotzdem zeigten wir besonders in dieser Hälfte eine deutlich verbesserte Tackling-Quote mit vielen sehenswerten Aktionen aus dem gesamten Team. Am Ende reichte es leider nicht – Mainz spielte schnell, präzise und entschlossen. Wir mussten uns mit 0:44 geschlagen geben.
SG Nürnberg/Würzburg
Im dritten Spiel des Tages trafen wir auf die SG Nürnberg/Würzburg – und diesmal waren wir von Beginn an hellwach. Zwar mussten wir früh einen Versuch hinnehmen, doch anstatt uns davon aus dem Konzept bringen zu lassen, spielten wir mutig weiter und setzten erste eigene Akzente. Emma E. fing den folgenden Ankick sicher und ging direkt in den Kontakt. Unsere Poolspielerin Antonia nutzte die entstehende Lücke clever, brach durch und machte rund 20 Meter Raumgewinn. Mit starkem Passspiel und entschlossenen Rucks arbeiteten wir uns Phase für Phase näher ans gegnerische Malfeld heran. Conni erkannte eine Chance am Ruck, schnappte sich den Ball und ging selbst – kurz vor dem Malfeld legte sie noch ein sauberes Offload auf Mareike, die die Aktion mit einem Versuch für Leipzig belohnte. Ein echter Team-Moment, der für große Freude auf und neben dem Platz sorgte.In der zweiten Halbzeit versuchten wir, den Druck aufrechtzuerhalten und in der Verteidigung noch kompakter zu stehen. Emma K. und Lilly zeigten starke Tackles in der Mitte, wodurch wir einige Durchbrüche verhindern konnten. Trotzdem gelang es Nürnberg/Würzburg, sich mehrfach über die Außen durchzuspielen und weitere Versuche zu legen. Auch wenn das Spiel am Ende mit 5:34 verloren ging, war es für uns ein spürbarer Schritt nach vorn: Die Kommunikation auf dem Feld funktionierte besser, die Defensive stand enger, und das Zusammenspiel zeigte erste richtig starke Momente.
Berlin Irish
Als Gruppenletzte traten wir im Spiel um Platz 7 gegen die Berlin Irish an. Der lange Turniertag hatte bereits Spuren hinterlassen, und wir merkten, dass die Konzentration nicht mehr ganz auf dem Level der vorherigen Spiele war. Die Berlinerinnen hingegen wirkten frischer, waren schneller im Kopf und nutzten ihre Chancen effektiv. Trotzdem zeigten wir besonders im Scrum noch einmal, was in uns steckt: Mehrfach konnten wir die gegnerische Formation zurückdrängen und unsere physische Stärke ausspielen – ein echter Lichtblick in dieser Partie. Allerdings machten sich unsere müden Beine und Köpfe vor allem in den offenen Phasen bemerkbar: Einige gute Spielideen scheiterten an unpräzisen Pässen oder Vorbällen. Trotz allem gaben wir nicht auf, kämpften bis zum Abpfiff weiter – mussten uns am Ende aber mit einem 0:27 geschlagen geben.
Trotz starker Gegnerinnen und durchwachsener Ergebnisse blicken wir mit einem guten Gefühl auf das Turnier zurück. Wir haben viel gelernt, als Team zusammengehalten und hatten Spaß – und darauf kommt es an. Besonders unsere Scrums und einzelne Spielzüge zeigen: Da geht was!
Ein riesiges Dankeschön an alle, die dabei waren – an unser Trainerteam, die mitgereisten Supporter:innen, unsere Poolspielerinnen aus Erfurt und natürlich an alle Spielerinnen, die auf dem Platz alles gegeben haben. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Turnier am 26. April in Nürnberg, wieder mit voller Energie!
Es spielten: Lotta Arnsperger, Milla Babenerd, Emma El-Souri, Conni Gottschick, Emma Klauer, Lilly Krömer, Andrea Relius, Luise Scholz und drei Poolspielerinnen Antonia, Koko und Mareike (1).