Spieltag! Und Abfahrt um 7.30 Uhr in Leipzig zu einem schönen, sonnigen Tag in Berlin am vergangenen Samstag!
Im ersten Bus aus Leipzig sind die Hälfte der Menschen schon mal der Support – das fängt gut an, finden alle, und wer cruist nicht gerne zum Bass von Ikkimel in die Technohauptstadt? Die Stimmung ist gut, wir haben das zweite Spiel des Tages gegen den BSC und sind heiß auf das Turnier.
Spiel 1: RCL vs. BSC
Das erste Spiel gegen den BSC beginnt mit gutem Kampfgeist. Nachdem der RCL den Ball zunächst verloren hatte, setzte die RCL-Verteidigung den BSC so unter Druck, dass dieser einen Vorpass produzierte. Der Scrum des RCL steht solide, doch dann gibt es ein Tackle ins Aus durch den BSC. Nach einem schönen Line-Out legt der BSC über außen einen Versuch unter den Stangen ab, erhöht jedoch nicht. Leipzig muss sich zunächst finden, weshalb viele Knock-ons passieren, wenn versucht wird, den Ball abzugeben. Unser Scrum ist jedoch sehr stark und gewinnt das gegnerische Gedränge ein- oder zweimal. In der Verteidigung zeigt Leipzig schönen Druck und schafft es, die Vorteilslinie immer weiter nach hinten zu schieben. Auch mehrere Turnovers werden im Ruck gewonnen. Nach einigen Minuten gibt es für den RCL-Angriff einen Durchbruch der Kapitänin auf Höhe der Mittellinie. Sie muss diesen jedoch nach wenigen Metern abbrechen, da sie sich am Hamstring verletzt hat – der Versuch wäre Leipzig sonst sicher gewesen. Leipzig überzeugt weiterhin durch eine solide Verteidigung, eine schöne Angriffslinie und guten Support. So gelingt Leipzig auch der Versuch über außen nach einem schönen Pick-and-Go im Zentrum.
Dass es die ersten Spiele des Tages sind, merkt man auch daran, dass es vor allem zu Beginn des Turniers viele Schleudertackles von allen Mannschaften gibt, wodurch sich die Anzahl der Verletzten erhöht. Im Laufe des Turniers nehmen die Schleudertackles in allen Spielen glücklicherweise etwas ab. Leipzig spielt sich dann so langsam warm und zeigt einen Bilderbuchversuch: Zunächst wird der gegnerische Scrum gewonnen, dann wird nach außen gespielt, in den Kontakt gegangen, zurückgespielt und schließlich im Loop über außen ein Versuch gelegt. Ein Fest für die Zuschauer:innen. Endstand: 12:5 für den RCL – der RCL gewinnt damit das erste Spiel.
Spiel 2: RCL vs. Jena
Leipzig beginnt wieder mit einer starken Verteidigung, gewinnt einen Turnover, wird dann aber leider ins Aus getackelt. Die Tackles des RCL sind sehr hoch, was eine Ermahnung durch den Schiedsrichter zur Folge hat. Die Verteidigungslinie des RCL lässt sich davon jedoch nicht beirren und bleibt motiviert. Jena macht in der ersten Phase des Spiels fast keine Meter nach vorne. Auch werden wieder mehrere Turnovers im Ruck geholt. Die Leipzigerinnen setzen die Anweisungen der Schiedsrichter gut um, setzen die Tackles tiefer und zeigen eine sehr gute Unterstützung untereinander sowie in der Verteidigung.
Dennoch gelingt Jena nach einer Gasse über außen der Versuch. Der nächste Ankick wird von Leipzig verloren, doch die Defense bleibt stabil und schiebt die angreifende Mannschaft Jena um gute 10 Meter nach hinten. Jena kann dann einen Durchbruch erzielen und den Ball unter den Stangen ablegen. Das Spiel ist hart umkämpft, beide Mannschaften liefern sich eine Inception. Kurz vor Schluss verteidigt Leipzig großartig auf der eigenen Tryline für mehrere Phasen, bis Jena dann doch der Versuch über außen gelingt. Endstand: 17:0 für Jena.
Spiel 3: RCL vs. BSV
Leipzig empfängt den Ball und startet direkt aus dem Lehrbuch: Der Ball wird einmal hin- und zurückgespielt, wodurch Platz für die RCL-Außen erspielt wird, die den Versuch souverän ablegt. Auch den Gastgeberinnen vom BSV gelingt ein Durchbruch und ein Versuch über außen. Damit steht es 5:5.
Der nächste Ankick des BSV geht weit nach hinten. Durch den guten Druck des BSV gibt es einen Straftritt für die Gastgeberinnen wegen „Holding on“ von Leipzig kurz vor der Versuchslinie. Den Straftritt nutzt der BSV direkt für einen Versuch.
Leipzig lässt dies nicht auf sich sitzen und spielt über Außen mit schönen Offloads durch Innen einen sauberen Angriff und legt den Ball im Malfeld ab. Auch der nächste Angriff ist ein Bilderbuchverlauf: Nach dem Ankick setzt Leipzig außen ein stabiles Tackle, der Ball wird einer BSV-Spielerin im Doppeltackle entrissen, Leipzig bricht in der Mitte durch und legt den Ball unter den Stangen ab. Der Erhöhungskick ist ebenfalls gut, damit steht es 17:10 für den RCL.
Es bleibt spannend, und Leipzig baut den Druck weiter aus. Nach einem Ballverlust des RCL vor dem gegnerischen Malfeld schalten die Leipzigerinnen blitzschnell um und erhöhen den Druck so sehr, dass der BSV den Ball im eigenen Malfeld tot legen muss. Der 5-Meter-Scrum für Leipzig wird gewonnen, dann aber durch einen Vorball wieder verloren. Es gibt wieder ein paar Schleudertackles auf beiden Seiten. Dabei verletzt sich eine Spielerin vom RCL am Fuß. Leipzig bleibt wach und aggressiv und nutzt einen High-Tackle-Advantage clever durch schnelles Spiel zum Durchbruch in der Mitte. Die Erhöhung ist gut, und der RCL gewinnt damit verdient mit 24:10 und steht im Finale!
Spiel 4: Finale – und was für eins!
Dem Namen würdig ist das Spiel hart umkämpft! Beide Mannschaften haben am Ende des Tages damit zu kämpfen, noch einmal all ihre Kräfte zu aktivieren. Sie liefern sich einen packenden, fairen und atemberaubend tollen sportlichen Kampf, der die Zuschauer in den Bann zieht. Leipzig startet mit einem guten Ankick und einem großartigen Pressing auf Jena, sodass diese einen Vorball produzieren. Leipzig bleibt souverän, spielt den Ball mit sauberer Angriffslinie ruhig von einer Spielfeldseite zur anderen und belohnt sich mit einem Durchbruch zum Versuch unter die Stangen. Auch die Erhöhung sitzt, damit steht es 7:0 für RCL.
Die Verteidigung von Leipzig bleibt stark, mit beidseitiger Unterstützung und Ballklauen im Tackle. Nach einem Straftritt gegen Leipzig wegen Abseitsstellung kickt Jena zur Gasse ins Aus. Die Gasse sieht gut aus, doch Leipzig verhindert das Loop-Spiel von Jena. Dennoch schaffen die Jenaerinnen den Durchbruch. Die Leipzigerinnen holen jedoch alles aus ihren müden Muskeln heraus, bleiben dran, holen die Jenaer Spielerin ein und schaffen den Turnover. Leipzig hat sich jetzt richtig eingespielt, zeigt großartigen Support, saubere und schnelle Rucksetzung und schließlich einen spektakulären Durchbruch mit Versuch unter den Stangen. Auch die Erhöhung ist dieses Mal gut, damit steht es 14:0 für Leipzig.
Kurz vor der Halbzeit zeichnet sich die Erschöpfung des Tages ab, aber beide Mannschaften bleiben am Ball und zeigen hohen Einsatz und Kampfgeist. Leipzig kickt noch einmal an, dieses Mal funktioniert der Loop von Jena und Jena läuft über außen unter die Stangen. Die Erhöhung durch Jena ist gut. Der Anstoß von Jena geht wieder weit in die Leipziger Hälfte, aber dieses Mal schafft es Leipzig, sich durch Pick-and-Go nach vorne zu arbeiten. Leipzigs Spiel mit dem Support ist weiterhin sehr gut, und Leipzig macht Meter nach vorne und arbeitet sich gut hinten raus.
Zur Halbzeit steht es 14:7 für Leipzig. Jena ist zu Beginn der zweiten Hälfte hellwach und legt direkt einen Versuch über außen hin. Nach einem Befreiungskick der Leipziger in der nächsten Spielphase ist deren Verteidigung etwas unsortiert, sodass Jena zum zweiten Versuch läuft. Sie erhöhen jedoch nicht, sodass es 14:17 für Jena steht. Leipzig lässt sich davon nicht beirren, fängt den nächsten Anstoß, spielt den Ball schnell nach außen und legt den Versuch unter die Stangen. Leipzig erhöht, und es steht 21:17 für Leipzig, während nur noch wenige Minuten auf der Uhr sind.
Beide Mannschaften mobilisieren all ihre Kräfte, und Jena gelingt erneut der Loop über außen. Da Leipzig aber mit aller Kraft zurückarbeitet, kann Jena den Versuch nicht unter die Stangen ablegen und auch der Erhöhungskick gelingt nicht. Damit führt Jena mit einem Punkt vor Leipzig. Der letzte Ankick des Spiels wird von Leipzig gefangen, dann aber durch einen Vorpass direkt wieder verloren. Leipzig gibt nicht auf, arbeitet hart in der Verteidigung, aber Jena steht gut über dem Ball und beendet das Spiel nach Ablauf der Spielzeit mit einem Kick nach draußen.
Jena gewinnt damit das Finale mit 22:21 und die Leipzigerinnen werden Turnierzweite!
Das RCL-Team ist sehr zufrieden und glücklich – es war ein toller Tag und eine unglaubliche Teamleistung!
Es spielten: Andrea, Caro, Luise, Alina, Nadja, Theresa, Franzi, Florelle, Emma aus Magdeburg und in zwei Spielen Poolspielerinnen vom BSC, von Berlin Irish und von den Berlin Bruisers
Coach: Sophie, Nugget
Support: Hilde, Birte, Emma, Nora, Kalle
Vielen Dank an den BSV fürs Ausrichten dieses schönen Rugbytags, an die Turnierleitung,die Schiris, unsere Coach, unseren Support und die Poolspielerinnen!